Josef Schwarzböck wurde am 24.3.1901 in Mödling (Niederösterreich) geboren. Er war Maschinenschlosser in Korneuburg. 1920 schloß er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und der Gewerkschaft der Metallarbeiter an. Er arbeitete in der Schiffswerft Korneuburg. Er war verheiratet und Familienvater.

Josef Schwarzböck wirkte ab Mai 1940 am Aufbau der illegalen KPÖ-Organisation in Stockerau und Korneuburg mit, die Unterstützungsgelder für die Familien Verhafteter sammelte, Flugschriften gegen die NS-Kriegspolitik verbreitete und für die Wiedererrichtung eines unabhängigen Österreich eintrat.

Am 2. 7. 1941 wurde Josef Schwarzböck verhaftet und am 20. 11. 1942 zum Tode verurteilt. Am 15.2.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

„(…) musste den Angeklagten aus Gründen des Schutzes der Volksgemeinschaft und wegen der Schwere der Tat die volle Strenge des Gesetzes treffen. Er war nicht etwa bloß Bote zwischen den Bezirksleitungen Floridsdorf und den kommunistischen Organisationen in Korneuburg und Stockerau. Vielmehr hat er diese Organisationen erst aufgezogen, sie mit Flugschriften, deren staatsfeindlicher Inhalt für ihn auf jeden Fall klar war, versorgt, und sich als Hauptkassierer betätigt. Er hat als Funktionär in gehobener Stellung in der schwersten Zeit, die das deutsche Volk durchzustehen hat und in der es um seinen Bestand und Zukunft kämpft, den Frieden der deutschen Volksgemeinschaft schwer gefährdet.“

"Liebste Reserl und Kinder! Alle meine Lieben! Habe am 6.1. zwei Briefe bekommen und zwar vom 26.12.1942, einen von dir, liebe Reserl, und einen von Mutter. War sehr erfreut darüber, besonders über dein Schreiben, wo sich doch meine lieben Buben auch unterschrieben hatten. Muss über meinen Hanserle staunen, wie der schon schön schreibt. Besuch hatte ich auch an diesem Tag, an dem ich die beiden Briefe bekam. Vater und Mutter waren hier. Du bist natürlich sehr abgegangen, liebste Reserl! Jetzt, wo doch alles so zweifelhaft ist, und die Zeit leider allzu rasch vergeht! Jedoch erfuhr ich, dass du zurzeit in Berlin warst, so hatte ich mich wieder getröstet, sowie mich überhaupt dieser Tag dann ein wenig aufmunterte. Bin schon neugierig, was du ausgerichtet hast! Und ob überhaupt eine Hoffnung besteht..."
"...Wollen wir hoffen, dass dieser schreckliche Krieg sein baldiges Ende nimmt und wieder jeder in Ruhe, Frieden und Eintracht leben und arbeiten kann, um ein glückliches Familienleben wieder zu führen. Die gesamte Menschheit will doch sonst nichts als wieder Friede und einen für alle Teile guten Ausgang und gutes Ende dieses Krieges..."

Quelle: Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. Band 3, Seite 1634. Wiener Stern Verlag 2016

„Die Frau ist von Beruf Weißnäherin. Sie ist vollkommen gebrochen. Eine finanzielle Betreuung ist in diesem Falle nicht notwendig.“

Quelle: Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. Band 3, Seite 1633. Wiener Stern Verlag 2016

Sein Name steht auf dem Gedenkstein in der Schiffswerft Korneuburg (Am Hafen); eine Verkehrsfläche in Korneuburg ist nach ihm benannt (Josef Schwarzböck-Gasse).

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Ursprünglich Gruppe 40. Am 28. 3. 1947 exhumiert und und in einem Ehrengrab am Korneuburger Friedhof (XIX-18) begraben.

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

• Lisl Rizy, Willi Weinert (Hg.): "Mein Kopf wird euch auch nicht retten", Band 3, Stern-Verlag, Wien

• Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
• Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
• Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
• Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

• Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
• Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016

• DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
• Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
• Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
• DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
• Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
• Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
• Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
• Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

• www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
• www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
• www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
• www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
• www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
• www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
• www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
• www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien